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Der World Usability Congress 2024 in Graz – Team sisu war dort!

Beim World Usability Congress in Graz treffen sich jedes Jahr viele UX ExpertInnen aus den unterschiedlichsten Ländern und Disziplinen. Wir sind heuer gleich zu zehnt angereist. Die Konferenz bot uns wertvolle Einsichten in die Welt der UX-Analysten, Designer, Forscher und Strategen. Man kann es auch als die „Selbsthilfegruppe“ für all jene sehen, die täglich mit den Herausforderungen der nutzerzentrierten Gestaltung konfrontiert sind. So haben wir erfahren, dass wir nicht als Einzige bereits mit der Anforderung „Mach uns einen Shop wie Amazon“ konfrontiert wurden. 😉

Lange gab es für das, was wir tun, keinen Namen, und oft ist es für Unternehmen auch anstrengend, das Thema UX wirklich zu leben. Man muss seine eigene Komfortzone verlassen und nicht mehr aus dem Bauch heraus Entscheidungen treffen. Zuhören und die Sorgen und Wünsche des Users verstehen lautet die Devise. Was diese Konferenz ausmacht, ist dass man Gleichgesinnte trifft, sich austauscht und wieder gestärkt nach Hause geht.

Hier ein paar Top-Themen der Konferenz:

"Suche nicht nach Lösungen, wenn du das Problem nicht kennst"

Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die wir mitgenommen haben: „Suche nie nach Lösungen, wenn du das Problem nicht kennst.“ Klingt simpel, doch die Praxis zeigt, wie oft dieser Grundsatz missachtet wird. Vor allem muss man sich im Team und auch mit allen weiteren Stakeholdern auf ein Problem einigen, was nicht immer einfach ist, denn jeder hat seine eigene Wahrnehmung und sieht einen bestimmten Ausschnitt des großen Ganzen.

Als UX-Menschen sind wir darauf trainiert Zusammenhänge zu sehen, die andere vielleicht nicht wahrnehmen können. Das bringt eine große und oftmals unbequeme Verantwortung mit sich, denn man sollte möglichst jeden ins Boot holen, um ein wirklich gutes Projekt auf den Boden zu bringen.

Hier ein kleines Video zum Thema, das in diesem Zusammenhang gezeigt wurde: UX DesignerInnen sehen Dinge, die andere Menschen nicht sehen können, denn sie sehen nur das was sie sehen möchten:

Die Design-Leadership Zukunft oder der "DEO"

Ein weiterer, humorvoller Moment der Konferenz war die Einführung eines neuen Titels, den wir definitiv mitgenommen haben: *“DEO – Design Executive Officer“. Was ein DEO (Design Executive Officer) macht, findet ihr unter anderem in folgendem Buch:

Buchcover

Accessibility oder Barrierefreiheit - das große Thema 2025

Barrierefreiheit war ebenfalls ein zentrales Thema der Konferenz. Uns wurde erneut bewusst, dass man Barrierefreiheit erst wirklich versteht, wenn man sie selbst erlebt hat. 

Danke besonders an Stefan Barac und seine Incluthon-Partner Gerhard Kühne and Claudio Zeni! ❤️
Sie haben uns einen exklusiven Einblick gegeben, wie blinde Menschen durch das Web navigieren und wir durften ausprobieren, wie es uns selbst dabei geht. Das half uns wesentlich zu verstehen, warum es so schwierig ist, Barrierefreiheit einfach nur über technische Tools zu testen, denn es geht um wesentlich mehr – zusammengefasst um eine klare, logische und für alle verständliche Kommunikationsarchitektur.

Hier noch ein paar Highlights:

  • Das neue Buzzword heißt hier „a11y“ Wer es noch nicht kennt bitte hier nachlesen.
  • Wer Barrierefreiheit vernachlässigt, riskiert tatsächlich zwischen 12% und 20% Umsatzentgang im E-Commerce-Bereich (Studie hier).
  • Mobile Geräte sind DAS Medium für Barrierefreiheit.
  • Der nächste große Schritt wird die Integration von Sprachassistenten, die den Kaufprozess in Online-Shops revolutionieren.
  • Ein Vorreiter in diesem Bereich ist otto.de, die gerade an einem virtuellen Einkaufsberater arbeiten. Dann spart man sich das Klicken und Suchen bald komplett, und es ist auch für Menschen mit Beeinträchtigungen möglich online einzukaufen. Das könnte ein ziemlicher Gamechanger werden.
  • Es ist jetzt schon möglich, eigene Website-Inhalte mit ChatGPT einzulesen und auf der Website als Chatbot einzubinden. Entsprechende Lösungen gibt es bereits auf dem Markt, und wir sind bereits selbst dabei, eigene Implementierungen für unsere Projekte zu testen.

Theorie ist gut, Praxis ist besser.

Zum Abschluss der Konferenz wurde uns noch einmal verdeutlicht: Präsentationen sind dann gelungen, wenn sie echte Einblicke in die Arbeit des Vortragenden bieten. Es geht nicht darum, in allgemeinen Floskeln zu schwelgen, sondern die Zuhörer an der realen UX-Arbeit teilhaben zu lassen. Das ist entscheidend, um nachhaltige Eindrücke zu hinterlassen. Die Vorträge waren zum Teil etwas theoretisch und so manche Folie wäre mit der halben Textmenge auch ausgekommen.

Es gab allerdings auch manchmal Anlass zu schmunzeln. Wie z.B. wenn jemand einen Lebenslauf einfach mal so präsentiert 😉.

Fazit:

Der World Usability Congress hat uns nicht nur viele neue Denkanstöße gegeben, sondern auch unsere Motivation gestärkt. Wir kehren inspiriert und voller Tatendrang zurück, und das Essen war wie immer fantastisch. Weitere Infos gibt’s hier:

Team sisu bei der Fotobox
Susanne Trhal
Geschrieben von:
Susanne Trhal

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